Die Ansage war klar: Kötztings Trainer Erich Hartl hatte vor dem Spiel in Tegernheim drei Punkte eingefordert, das war unmissverständlich: “Ich will in Tegernheim gewinnen.” Entsprechend engagiert gingen die Rotblauen die Partie auch an. “Wir hatten einige gute Chancen, hätten zur Halbzeit deutlicher führen können”, so Hartl nach den ersten 45 Minuten. Miroslav Spirek, dieses Mal von Beginn an dabei, Benedikt Laumer und Milicevic hätten etwas mehr für das Torkonto tun können, sie ließen ihre Chancen aus. So blieb es bei einem Treffer, der in Minute 21 für den Gast fiel. Am Strafraum kombinierte die Bielmeier-Elf, zunächst mit Laumer, der zu Spirek ablegte und der Milicevic anspielte, der aus 16 Metern trocken und flach in die lange Ecke zum 1:0 abschoss. Ein Tor mit Ansage des Kroaten mit Augenzwinkern, weil er sich das Eck genau ausgeschaut hatte.
Der knappe Pausenrückstand schmeichelte den Gastgebern. Zufrieden war der Kötztinger Coach nach dem Seitenwechsel aber nur noch mit den ersten zehn Minuten. “Die waren in Ordnung, aber dann war bei uns vieles Stückwerk, da lief es nicht mehr.” Der Faden im Spielaufbau war gerissen. Ob das etwas mit den Wechseln zu Beginn der zweiten Halbzeit zu tun hatte, lässt sich nicht erschließen. Fest steht: Die Rotblauen produzierten viel zu viele Fehler und bauten so einen Gegner, der eigentlich abgemeldet war, ohne Not noch einmal auf. “Das Passspiel hat auf einmal nicht mehr so geklappt, wir konnten uns nicht mehr richtig durchsetzen, das war nicht gut”, monierte der Kötztinger Chefanweiser, der am Ende nur mit dem Ergebnis zufrieden sein konnte.
Erfreulich war aus Sicht der Badstädter, dass die Hausherren nicht in der Lage waren, daraus Kapital zu schlagen, auch wenn der Spielstand ja nach wie vor knapp war. “Wir hatten in der letzten 25 Minuten keine klaren Aktionen mehr nach vorne, also keine Torchancen. Aber auch Tegernheim hatte keine Möglichkeit mehr zum Ausgleich, das konnten wir verhindern”, so die Meinung von Hartl. Damit war die Pflicht erfüllt, wenngleich es ein Zittersieg war. Einer, der erarbeitet wurde, weil die Souveränität gegen einen schwächeren Gegner nur eine knappe Stunde anhielt. Die Kötztinger werden sich steigern, werden mehr investieren müssen, um auch gegen stärkere Gegner bestehen zu können.
Bei den Badstädtern schied der spät eingewechselte Stürmer Maximilian Drexler mit einer Schulterverletzung aus. Wie schwer die ist, wird sich diese Woche zeigen. Drexler droht länger auszufallen, was ein herber Verlust für die Rotblauen wäre. Im Moment ist der Kader aber groß genug, um Ausfälle kompensieren zu können. “Wir müssen mal abwarten, was sich da bei Max herausstellt”, sagte Hartl. Für das nächste Spiel, da geht es am Freitagabend daheim gegen den VfB Straubing, dürfte es für den 25-Jährigen nicht reichen.