Landesligist 1. FC Bad Kötzting hat am Mittwochabend seine Ligapremiere gegen den amtierenden Vizemeister SC Luhe-Wildenau mit 0:1 verloren. In einer spannenden und am Ende turbulenten Partie reichte den Nordoberpfälzern der Treffer von David Bezdicka (33.) zum Sieg am Roten Steg.
Beste Bedingungen herrschten am Mittwochabend am Roten Steg: Mehr als 350 Zuschauer wollten die neuformierte Mannschaft der Badstädter im Duell gegen den amtierenden Vizemeister sehen. Und der begann, wie er die letzte Saison beendet hatte. Gleich sehr dominant und mit viel Selbstbewusstsein.
Vogl nach 15 Minuten gefordert
Nach einer Viertelstunde wurde es erstmals richtig gefährlich. Ein Querschläger landete im Strafraum bei Urban, sein Schuss aber zu zentral auf FC-Keeper Tobias Vogl. Die Gäste blieben spielbestimmend, aber nicht zwingend genug, um die Hausherren ernsthaft zu gefährden. David Bezdicka und Nico Argauer waren weitgehendst abgemeldet – bis zur 33. Minute. Drei Mal konnten die Badstädter einen Ball nicht entscheidend klären. Am Ende war es Bezdicka, der im Strafraum aus halblinker Position leicht abgefälscht genau in die lange Ecke traf.
Kötztinger-Tor aberkannt
Die Gäste kontrollierten weiter das Match, von den Hausherren kam offensiv zu wenig. Erst in der letzten Spielminute gab es einen guten Angriff der Gastgeber. Weidlich rutschte um Zentimeter an der Hereingabe von Simon Pönn vorbei.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein komplett anderes Bild. Bad Kötzting agierte jetzt mit Schwung und mehr Mut, die Spielkontrolle entglitt den Gästen von Minute zu Minute. Die Badstädter setzten Kussinger in Szene, der im Strafraum aber zu lange zögerte. Nach einer Stunde Spielzeit ertönte der Torschrei am Roten Steg. Baumann köpfte eine Schwander-Ecke ins Netz, der Unparteiische wollte aber irgendwo ein Foul gesehen haben.
Jetzt waren die Hausherren klar am Drücker und Luhe nur noch im Verteidigungsmodus. Die beste Möglichkeit in der 68. Minute für die Heimelf: SC-Keeper Hartnegg räumte Simon Pönn im Strafraum um und der Unparteiische zeigte sofort auf den Punkt. Weidlich schnappte sich die Kugel, Hartnegg fischte aber seinen flachen Ball aus dem Eck.
Badstädter erhöhen den Druck
Weiter ging’s und die Badstädter erhöhten den Druck. Huber stand jetzt – nach langer Verletzungspause – auf dem Feld und für den SC gab es weiter wenig Entlastung. Weidlich scheiterte nach Pass von Kussinger aus spitzem Winkel an Hartnegg und nur zwei Minuten später hatte Schneider freie Bahn am Strafraum. Sein Schuss ging um Zentimeter am Tor vorbei. Der Ausgleich wäre längst verdient gewesen. Dann wurde es hektisch. Kussinger und Weidhaus gerieten aneinander und für beide war die Partie mit einer Zehnminutenstrafe vorzeitig zu Ende.
Chance in der neunten Minute der Nachspielzeit
Es gab einiges an Zeit obendrauf und in der neunten Minute der Nachspielzeit nochmals die große Chance für die Gastgeber. Huber fiel die Kugel im Fünfmeterraum vor die Füße, sein Abschluss wurde auf der Linie geklärt. Dann war Ende am Roten Steg. Ein beherzter Auftritt nach der Pause wurde nicht belohnt und die Badstädter starteten mit einer Niederlage in die neue Spielzeit.
„Ein Sonntagsschuss“
„Luhe war im ersten Spielabschnitt die bessere Mannschaft, aber wir haben kaum eine Möglichkeit zugelassen. Das Tor war ein Sonntagsschuss“, befand FCK-Coach Konrad Früchtl nach dem Spiel: „Nach der Pause waren wir sehr dominant und wir hatten unsere Möglichkeiten, natürlich auch mit dem Elfmeter. Aber da gibt es keinen Vorwurf, wir hatten noch andere gute Möglichkeiten. Es ist am Ende schade, die Mannschaft hatte heute mehr verdient, mindestens ein Remis, wenn nicht sogar die volle Punktzahl“, sagte er.
Sein Pendant, Luhe-Trainer Stefan Grünauer, sah es ähnlich: „Es war ein sehr intensives Spiel beider Mannschaften. Wir waren in Durchgang eins sehr gut im Spiel und die knappe Führung zur Pause war verdient“, resümierte er. Nach dem Wechsel habe sich die Partie jedoch um 180 Grad gedreht, „die Gastgeber gaben da den Ton an. Wir mussten viel verteidigen und unser Keeper hat mit dem gehaltenen Elfer die Führung verteidigt. Auch danach hatten wir einige Male Glück, dass Bad Kötzting nicht zum Ausgleich kam“, schloss er.
Am Samstag empfängt Bad Kötzting Bogen
Bereits am Samstagnachmittag geht es für die Badstädter mit einem weiteren Heimspiel weiter. Um 15 Uhr gibt der TSV Bogen seine Visitenkarte am Roten Steg ab. Dann möchten die Gastgeber ihre ersten drei Punkte einfahren.
Dass diese Partie einfacher werden wird, davon geht FC-Coach Konrad Früchtl nicht aus. „Das wird sicherlich ein ganz anderes Spiel. Wir werden gefordert sein, das Spiel zu machen und da brauchen wir Lösungen in der Offensive“, erwartet Früchtl, dass die Rautenstädter eher aus einer defensiven Grundausrichtung kommen werden.
Früchtl sah eine sehr ordentliche Leistung gegen Luhe, insbesondere nach der Pause. „Das war dann schon gut, wie wir da Druck gemacht haben und uns auch Möglichkeiten erarbeitet haben. Einzig die Chancenverwertung war wieder einmal ein Manko. Das müssen wir gegen Bogen definitiv besser machen.“
Die Marschrichtung wird aber grundsätzlich eine ähnliche sein. „Defensiv wollen wir genau so gut stehen wie gegen Luhe. Das muss unser Ansatz sein“, hofft Früchtl auch, dass alle Akteure die intensive Partie gegen Luhe ohne Blessuren überstanden haben. Eines ist aber klar. „Wir werden wieder Gas geben und wollen die ersten drei Punkte.“ cuk
■ FC Bad Kötzting: Vogl, Baumann, Hosek, Schreiner, Schneider, Schwander, Drexler (Huber), Brandl, Pönn (72. Hiebl), Kussinger, Weidlich (82. Kordick)
Schiedsrichter: Fabian Buechner (Mariakirchen); Zuschauer: 350; Tor: Bezdicka (33.).