Der Wind auf Kareth’s Höhen hat dem 1. FC Bad Kötzting am Samstag einen Strich durch die Rechnung gemacht oder anders formuliert den Erfolg weggeblasen. Denn die Rotblauen haben das Qualifikationsspiel der zweiten Runde zum Bayerischen Toto-Pokal 2023/24 beim Landesligisten und Ligakonkurrenten TSV Kareth-Lappersdorf auf Kunstrasen mit 1:2 (0:1) verloren. Die Kötztinger hatten zwar mehr Spielanteile, konnten ihr gewohntes Spiel aber aufgrund des starken Sturms nicht aufziehen, hatten immer wieder Ballverluste zu beklagen. Am Ende siegte Kareth glücklich und zieht damit in die dritte und entscheidende Runde ein.
Kötztings Trainer Erich Hartl war sauer, war verärgert, aber nicht auf seine Mannschaft, die sich sehr engagiert präsentierte. Den Wettergott hätte Hartl am liebsten geschimpft, denn der sorgte mit einer Windlotterie für irreguläre Verhältnisse. So konnten die Rotblauen auf dem sehr kleinen Kunstrasen, “der ist noch kleiner als der in Cham” (O-Ton Hartl), ihr Spiel nicht so zelebrieren, wie sie es gewohnt sind. Der Tabellendritte der Landesliga Mitte hatte gegen den Neunten eigentlich alles im Griff, aber die Kombinationen wurden vom Winde verweht: “Wir konnten nicht richtig kombinieren, weil der Ball durch den Wind zumeist nicht ankam”, berichtete der FCK-Coach. Die Gastgeber verlegten sich auf Konter. Einer dieser wenigen Angriffe führte zum 1:0 für den TSV, als Anton Henning eine Flanke verwerten konnte (39.).
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig, der Wind blies in gleicher Stärke weiter. Die überlegenen Badstädter waren weiter spielbestimmend, doch nach einem Ballverlust im Aufbau ging es blitzschnell und erneut war es Henning, der auf 2:0 erhöhte (51.). “Wir haben dann ein richtiges Powerplay aufgezogen, Kareth konnte sich nicht befreien”, so Hartl. Aber auf dem kleinen Platz waren die Räume eng und so konnte der TSV immer wieder zerstören. Als dann Jeremias Burkhardt im Strafraum gefoult wurde, trat Ivan Milicevic an und versenkte den Strafstoß zum 1.2 für den FCK (78.). Es war noch genug Zeit, den Ausgleich zu erzielen, aber irgendwie schien der Wind auch den Zeiger an der Uhr zu beschleunigen und so blieb es beim 1:2 aus Kötztinger Sicht: “Wir hatten so viele Chancen, da hätte das Spiel eigentlich 5:2 für uns ausgehen müssen”, berichtete ein enttäuschter Chefanweiser Hartl. Der FCK konnte auch die Überzahl nicht nutzen, denn Kareth’s Elfmeterverursacher Simon Angermeier musste mit Gelb-Rot runter (77.). Am kommenden Freitag beginnt für die Mannen vom Roten Steg der Ligaalltag mit dem Auswärtsauftritt beim Schlusslicht VfB Straubing (Anpfiff 19 Uhr) und da wird es bestimmt weniger windig sein.
TSV Kareth-Lappersdorf – 1. FC Bad Kötzting 2:1 (1:0)
- FC Bad Kötzting: Vogl – Berzl (59. Huber), Kautz (59. Rädlinger), Irrgang (46. Hosek), Niebauer, Müller, Baumann (78. Welter), Burkhardt, Spirek, Milicevic, Drexler (59. Gmeinwieser) – Trainer: Hartl
Schiedsrichter: Moritz Fischer (Ebermannsdorf) – Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Henning (39.), 2:0 Henning (51.), 2:1 Milicevic (78. Foulelfmeter)
Gelb-Rot: Angermeier (77./Kareth/wiederholtes Foulspiel)
(Dirk Meier)
