Eines steht fest und das formulierte der Kötztinger Trainer Stefan Wagner so: “Es war definitiv mehr drin für uns.” In Halbzeit eins hatten die Rotblauen noch alles im Griff, standen defensiv sicher: “Weiden hatte vor der Pause keine echte Torchance. Das haben die Jungs richtig gut gemacht”, lobte Wagner sein Team, in dem Miroslav Spirek nach langer Verletzungspause nach fast einem halben Jahr erstmals in der Startelf stand. Die Kötztinger konnten im dritten Spiel binnen sechs Tagen nach vorne immer wieder Nadelstiche setzen. Bei einer dieser Vorstöße drang Jakub Süsser in den Strafraum ein und wurde unsanft zu Fall gebracht. Der Kapitän trat selbst zur Ausführung des Strafstoßes an und versenkte die Kugel mit einem platzierten Schuss sicher zur 1:0-Pausenführung (22.).
Nach den ersten 45 Minuten sah es also noch gut aus für die Badstädter, das gab Hoffnung. Klar war aber auch, dass die Hausherren im zweiten Abschnitt sicher alles versuchen würden, um die erste Saisonniederlage abzuwenden. Und so kam es dann auch, allerdings auch begünstigt durch den Umstand, dass die Gäste erstmal die Zügel schleifen ließen. Das gab für Coach Wagner Anlass zur Kritik: “Wir haben die ersten 20 oder 25 Minuten verschlafen.” Viel zu früh fiel der 1:1-Ausgleich nach einer Ecke, weil da die Zuordnung nicht passte, Mathias Heinl war der Schütze (50.). Nun waren die Weidener Anhänger unter den 423 zahlenden Besucher erfreut über das Spiel ihrer Mannschaft. Die Schwarz-Blauen hatten ihre Sicherheit gefunden, machten Druck und kontrollierten das Geschehen weitestgehend.
Treffer Nummer zwei für Weiden war dann ein Produkt, bei dem die Gäste kräftig mithalfen. Ein langer Ball kam in den Kötztinger Strafraum und der konnte von der Abwehr nicht geklärt werden. “Da haben wir nicht gut ausgesehen, haben diese Situation nicht gut verteidigt”, monierte Wagner. So konnte Moritz Zeitler abschließen, Keeper Tobias Vogl war chancenlos (78.). Die Gäste stemmten sich jetzt gegen die drohende Niederlage und kamen noch zu zwei Topchancen durch Dominik Hanninger und Max Drexler, aber das 2:2 wollte nicht fallen. In der Schlussphase, als der FCK volles Risiko ging, konnten die Platzherren per Konter durch Joker Erol Özbay noch den Treffer zum 3:1-Endstand markieren. Das Fazit von Wagner: “Die erste Halbzeit war gut, dann haben wir geschlafen und nach dem Rückstand unsere Topchancen nicht genutzt, was schade ist. Am Ende bemerkte man im dritten Spiel in sechs Tagen auch einen Kräfteverschleiß.” Das Pokalaus war nur Nebensache und andererseits auch positiv, denn bei dem engen Terminplan kommen Pokalspiele nicht unbedingt gelegen, die Liga hat eindeutig vorrang.