Der heutige Lehrer blickt auf eine ereignisreiche Karriere zurück
Fußball war für Stephan Graßl sein schönstes Hobby. In Roding geboren wuchs Graßl in Blaibach auf und begann beim dortigen TSV auch mit dem Ballsport. Bis zu seinem neunten Lebensjahr spielte Graßl im Sturm, ging dann mal, weil Not am Mann war, ins Tor und behielt diesen Posten bis zum Ende seiner Karriere. Graßl blieb fast seine gesamte Jugendzeit beim TSV Blaibach, wechselte erst für das letzte A-Jugendjahr zum 1. FC Miltach.
Initiator dieser Wechselaktion war Walter “Just” Wanninger, den Graßl später beim 1. FC Bad Kötzting noch einmal treffen sollte. Als der Blaibacher 1995 in den Herrenbereich wechselte, spielte Miltach noch in der Landesliga Mitte. Hinter der Nummer eins Georg Nemmer wurde der für einen Torwart mit 1,78 Metern nicht gerade über Gardemaß verfügende Keeper die Nummer zwei. Aber schon in seiner zweiten Saison wurde Graßl eine feste Größe bei den Miltachern und stand regelmäßig zwischen den Pfosten. “In Miltach hat es mir sehr gut gefallen, dort konnte ich die ersten Erfahrungen sammeln, die mir später zugutegekommen sind”, blickt Graßl auf eine schöne Zeit zurück.
Initiator dieser Wechselaktion war Walter “Just” Wanninger, den Graßl später beim 1. FC Bad Kötzting noch einmal treffen sollte. Als der Blaibacher 1995 in den Herrenbereich wechselte, spielte Miltach noch in der Landesliga Mitte. Hinter der Nummer eins Georg Nemmer wurde der für einen Torwart mit 1,78 Metern nicht gerade über Gardemaß verfügende Keeper die Nummer zwei. Aber schon in seiner zweiten Saison wurde Graßl eine feste Größe bei den Miltachern und stand regelmäßig zwischen den Pfosten. “In Miltach hat es mir sehr gut gefallen, dort konnte ich die ersten Erfahrungen sammeln, die mir später zugutegekommen sind”, blickt Graßl auf eine schöne Zeit zurück.
Die endete im Sommer 2001. Der 1. FC Miltach stieg aus der Landesliga ab und Graßl wechselte zum Ligakonkurrenten 1. FC Bad Kötzting: “Mein Wechsel hatte nichts mit dem Abstieg der Miltacher zu tun, denn es stand schon viel früher fest, dass ich nach Bad Kötzting wechseln werde”, klärt der Torwart auf. Am Roten Steg begann seine erfolgreichste Epoche, denn 2004 gelang den Rotblauen ja der legendäre Aufstieg in die Bayernliga, die damals vergleichbar mit der heutigen Regionalliga Bayern die vierthöchste Spielklasse Deutschlands war. Zwar hütete Graßl nur von 2001 bis 2003 das Kötztinger Landesliga-Tor, war also am Bayernliga-Aufstieg nicht direkt beteiligt, kehrte aber später zu den Badstädtern zurück und half dreimal in Folge mit, den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen: “Ich habe dann ab 2003 eine Pause wegen meines Staatsexamens in Regensburg eingelegt. Ich bin ja schon 1998 nach Regensburg gezogen, wo ich bis 2016, also fast 20 Jahre, gelebt habe.”
Im Aufstiegsjahr 2003/04 hieß das Kötztinger Torwartduo Marco Rackl und Stefan Riederer. Als sich Rackl in der ersten Bayernliga-Saison eine langwierige Rückenverletzung zugezogen hatte, half Graßl als Ersatzmann von Riederer aus. 2006, als es den großen Umbruch im Bayernliga-Kader gab, infolgedessen Riederer zur SpVgg Unterhaching wechselte, sprang Graßl wieder ein. Mit Christian Wloch und Johannes Weber wurden zwei neue Torleute verpflichtet. Wloch wurde zunächst die Nummer eins, für die letzten zehn Saisonspiele aber stand Graßl zwischen den Pfosten. Zu dieser Zeit hatte er den Job als Lehrer am Kepler-Gymnasium in Weiden übernommen, wo er zehn Jahre bis 2016 blieb: “Die Belastung war für mich in diesen Jahren sehr groß. Von meinem Wohnort Regensburg aus musste ich zur Schule nach Weiden fahren, nach Schulschluss wieder zurück und dann am Abend nach Bad Kötzting zum Trainieren. Da habe ich viele Stunden im Auto verbracht und viele Kilometer abgerissen. Aber es war andererseits auch eine schöne Zeit für mich”, blickt der einstige Klassefänger zurück.
Im Aufstiegsjahr 2003/04 hieß das Kötztinger Torwartduo Marco Rackl und Stefan Riederer. Als sich Rackl in der ersten Bayernliga-Saison eine langwierige Rückenverletzung zugezogen hatte, half Graßl als Ersatzmann von Riederer aus. 2006, als es den großen Umbruch im Bayernliga-Kader gab, infolgedessen Riederer zur SpVgg Unterhaching wechselte, sprang Graßl wieder ein. Mit Christian Wloch und Johannes Weber wurden zwei neue Torleute verpflichtet. Wloch wurde zunächst die Nummer eins, für die letzten zehn Saisonspiele aber stand Graßl zwischen den Pfosten. Zu dieser Zeit hatte er den Job als Lehrer am Kepler-Gymnasium in Weiden übernommen, wo er zehn Jahre bis 2016 blieb: “Die Belastung war für mich in diesen Jahren sehr groß. Von meinem Wohnort Regensburg aus musste ich zur Schule nach Weiden fahren, nach Schulschluss wieder zurück und dann am Abend nach Bad Kötzting zum Trainieren. Da habe ich viele Stunden im Auto verbracht und viele Kilometer abgerissen. Aber es war andererseits auch eine schöne Zeit für mich”, blickt der einstige Klassefänger zurück.
Nach dem Erreichen des Klassenerhaltes in der Bayernliga 2006/07 folgten zwei Jahre, in denen Graßl alle Punktspiele bestritt. “Wir haben da zweimal die Klasse gehalten, wenngleich 2009 doch sehr knapp mit einem 1:1 im letzten Saisonspiel bei der SpVgg Ansbach.”, erinnert sich Graßl. Wobei diese Saison 2008/09 sehr erfolgreich begann. Unter dem neuen Trainer “Just” Wanninger, der hatte Hans Kuchler abgelöst, gewannen die Kötztinger die ersten drei Spiele. Erst das dramatische Eröffnungsspiel gegen den heutigen Zweitligisten Würzburger Kickers nach 1:3-Rückstand zur Pause noch mit 5:3. Es folgte ein 1:0-Auswärtserfolg beim Topfavoriten SpVgg Weiden, wo Graßl mit einem gehaltenen Foulelfmeter in der Schlussphase den Sieg festhielt. Drei Tage später dann der 2:1-Heimerfolg über die SpVgg Bayern Hof und da standen die Kötztinger mit neun Punkten aus drei Spielen das erste und einzige Mal auf Platz eins der Bayernliga. “Das war echt super, da hatten wir einen Lauf. Aber in der Rückrunde ging nicht mehr viel, da haben wir nur noch 12 Punkte geholt und ganz knapp noch den Klassenerhalt geschafft.” Graßl erinnert sich gerne an seine beiden besten Jahre als Aktiver zwischen 2007 und 2009 zurück: “Wir hatten tolle Spiele dabei. In Schweinfurt haben wir 4:2 gewonnen, in Bayreuth knapp mit 0:1 verloren, in Buchbach ein 1:1 geholt und im Rückspiel gegen Weiden ist uns ein 0:0 gelungen. Und das alles vor großen Zuschauerkulissen. Das war schon außergewöhnlich.”
Im zweiten Jahr mit Graßl als Stammkeeper hatte es zum Ende der Saison noch einen Trainerwechsel gegeben, Wolfgang Beller hatte für neun Spiele übernommen. Aber es war wirklich der Wurm drin, unter Beller konnten nur noch sechs Punkte eingefahren werden. Am Ende war es wurscht, die Bayernliga wurde knapp gehalten. Für Graßl sollte sich der Tausch auf der Position des Übungsleiters später noch auszahlen. Denn Wolfgang Beller wurde unter Markus Weinzierl Co-Trainer beim SSV Jahn Regensburg. Im Sommer 2011 fiel dort der Torwarttrainer aus und Beller fragte bei Graßl an: “Das war noch einmal eine Chance für mich und ich habe zugesagt. Torwarttrainer in der 3. Liga, damit hatte ich zum damaligen Zeitpunkt eigentlich nicht geplant.” Torhüter beim Jahn waren Michael Hofmann, Patrick Wiegers und Timo Ochs. Am Saisonende durfte der Jahn an der Relegation zur 2. Liga teilnehmen. Nach dem 1:1 im Heimspiel gegen den Karlsruher SC gab es auswärts im ausverkauften Wildparkstadion ein 2:2-Remis und der Aufstieg war perfekt: “Das war doch sehr überraschend und anschließend gab es schwere Ausschreitungen der enttäuschten Karlsruher Fans. Wegen der Krawalle konnten wir die Heimreise mit dem Bus erst weit nach Mitternacht antreten und kamen um halb sieben in Regensburg an. Ich bin raus aus dem Bus und mit dem Auto direkt nach Weiden in die Schule, ich hatte ja um 8 Uhr wieder Unterricht.”
Im zweiten Jahr mit Graßl als Stammkeeper hatte es zum Ende der Saison noch einen Trainerwechsel gegeben, Wolfgang Beller hatte für neun Spiele übernommen. Aber es war wirklich der Wurm drin, unter Beller konnten nur noch sechs Punkte eingefahren werden. Am Ende war es wurscht, die Bayernliga wurde knapp gehalten. Für Graßl sollte sich der Tausch auf der Position des Übungsleiters später noch auszahlen. Denn Wolfgang Beller wurde unter Markus Weinzierl Co-Trainer beim SSV Jahn Regensburg. Im Sommer 2011 fiel dort der Torwarttrainer aus und Beller fragte bei Graßl an: “Das war noch einmal eine Chance für mich und ich habe zugesagt. Torwarttrainer in der 3. Liga, damit hatte ich zum damaligen Zeitpunkt eigentlich nicht geplant.” Torhüter beim Jahn waren Michael Hofmann, Patrick Wiegers und Timo Ochs. Am Saisonende durfte der Jahn an der Relegation zur 2. Liga teilnehmen. Nach dem 1:1 im Heimspiel gegen den Karlsruher SC gab es auswärts im ausverkauften Wildparkstadion ein 2:2-Remis und der Aufstieg war perfekt: “Das war doch sehr überraschend und anschließend gab es schwere Ausschreitungen der enttäuschten Karlsruher Fans. Wegen der Krawalle konnten wir die Heimreise mit dem Bus erst weit nach Mitternacht antreten und kamen um halb sieben in Regensburg an. Ich bin raus aus dem Bus und mit dem Auto direkt nach Weiden in die Schule, ich hatte ja um 8 Uhr wieder Unterricht.”
Das folgende Zweitliga-Jahr, Graßl hatte sich nach der Geburt der ersten Tochter in Elternzeit befunden, bleibt unvergessen. “Wir hatten da tolle Spiele gegen Sankt Pauli, Hertha BSC, in der Allianz-Arena gegen 1860 München, den 1. FC Köln, MSV Duisburg, VfL Bochum, Kaiserslautern und Dynamo Dresden oder auch das DFB-Pokalspiel gegen Bayern München. Am Ende hat es aber leider nicht gereicht, wir mussten wieder absteigen. Für mich hatte dann die Schule Vorrang und ich habe dem Fußball Ade gesagt.” Sein letztes Spiel bestritt Graßl für den 1. FC Bad Kötzting in der Landesliga Mitte am 18. Mai 2019 beim 6:1-Sieg gegen die SpVgg Pfreimd. “Ich habe da nochmal ausgeholfen mit fast 42 Jahren. Danach hatte ich eine Woche lang Muskelkater.”
Mit Ehefrau Martina, den beiden Töchtern (9 und 7) und dem vierjährigen Sohn wohnt die Familie seit 2016 in Bad Kötzting. Graßl ist Lehrer für Sport und Mathematik am Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium in Cham, wo er auch als Beratungslehrer tätig ist. Heute ist Graßl ein Passiv-Fußballer: “Ich interessiere mich natürlich nach wie vor für den Fußball, aber ich habe kein Amt. Am Gymnasium in Cham bin ich als Sportlehrer am Stützpunkt in die Fußball-Ausbildung eingebunden, somit habe ich beruflich schon noch direkt damit zu tun. Ansonsten betrachte ich das Geschehen aber mehr aus der Ferne.” So blickt Stephan Graßl auf eine überwiegend durch den Fußball bestimmte Zeit zurück, in der er es als Spieler bis in die Bayernliga und als Torwarttrainer bis in die 2. Liga geschafft hat. “Alles in allem war es eine wunderbare Zeit, die ich nicht missen möchte und die mir viele sehr schöne Erlebnisse gebracht hat.”
Autor: dme
Mit Ehefrau Martina, den beiden Töchtern (9 und 7) und dem vierjährigen Sohn wohnt die Familie seit 2016 in Bad Kötzting. Graßl ist Lehrer für Sport und Mathematik am Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium in Cham, wo er auch als Beratungslehrer tätig ist. Heute ist Graßl ein Passiv-Fußballer: “Ich interessiere mich natürlich nach wie vor für den Fußball, aber ich habe kein Amt. Am Gymnasium in Cham bin ich als Sportlehrer am Stützpunkt in die Fußball-Ausbildung eingebunden, somit habe ich beruflich schon noch direkt damit zu tun. Ansonsten betrachte ich das Geschehen aber mehr aus der Ferne.” So blickt Stephan Graßl auf eine überwiegend durch den Fußball bestimmte Zeit zurück, in der er es als Spieler bis in die Bayernliga und als Torwarttrainer bis in die 2. Liga geschafft hat. “Alles in allem war es eine wunderbare Zeit, die ich nicht missen möchte und die mir viele sehr schöne Erlebnisse gebracht hat.”
Autor: dme